Tod und Spiele: Die Männer-WM der FIFA und soziale Kämpfe in Rio de Janeiro - Vortrag und Diskussion mit Felix Martens*
Mittwoch, 19 Uhr, Hörsaalgebäude, Biegenstraße 14, +1/0010 (erster Stock Raum 10)
Die Fußballweltmeisterschaft und andere Mega-Sportevents in Brasilien stehen in enger Verbindung mit einem Schub an Privatisierung und Kommerzialisierung der Städte. Sie gehen einher mit der weiteren Kriminalisierung und Vertreibung von Armen, einer massiven Militarisierung des öffentlichen Raums, der Verstärkung sozialer Ungleichheiten, der Verdrängung der Fußballkultur durch ein steriles Konsumspektakel und Sondergesetzgebungen nach den Vorgaben der FIFA. Kurz: eine ganze Stadt wird im Namen des Sports tiefgreifend umstrukturiert.
Dagegen regt sich starker Protest. Ausgelöst durch die geplante Erhöhung der Buspreise vor einem Jahr kam es zu Demonstrationen mit mehreren Millionen Leuten allein in Rio. Doch es geht um mehr als nur 20 Cent für das Busticket und auch um mehr als Fußball. Der Vortrag wird die Auswirkungen der WM und der Olympischen Spiele auf die Stadt und ihre Bevölkerung aufzeigen sowie Formen des Widerstands darstellen.
*Felix Martens studiert Urbanistik und Soziologie in Weimar und Jena. 2013-14 lebte er in Rio de Janeiro und setzte sich intensiv mit der dortigen Stadtentwicklung auseinander.
Veranstalter: Bunte Liga, Partizan Oberstadt 03, Weltladen Marburg, AStA-Referat Antifaschismus/Antidiskriminierung